Ja, es wäre vielleicht nicht nötig einen Roman oder gar einen Comic zu schreiben über diese Pamela Brown, wären da nicht diese bedauernswerten Kreaturen, die nach mehr oder weniger kurzem und intensivem Zusammenprall mit ihr in der Diaspora und dem Vergessen landeten: Über die leidenden und bedauernswerten Opfer.
Allesamt treffen sie sich zu dieser Kleinkunstrevue im heruntergekommenen Hotel Desperado am Rande der mexikanischen Wüste.
Auf der Deponie der abgelegten Männer – im Hotel Desperado
Hier beklagen sie ihr Leid, lecken ihre Wunden und ab und an blitzt auch eine kleine Perspektive auf. Der Zuschauer wird mitgenommen in die Welt der geschundenen und verlassenen Machos und bleibt zurück mit der Erkenntnis. Auch Männer haben eine Seele!
Ein Programm mit zahlreichen weltbekannten Musikstücken, deren deutsche Übertragungen allerdings meist recht nah am Original sind. Wer würde ‚Great Balls of Fire‘ nicht mit ‚Königsberger Klopse‘ übersetzen, oder wem könnte zu Welthits wie ‚Boom, Boom, Boom‘ etwas besseres einfallen als ‚Bums Bums, Bums, Bums‘? Simon und Garfunkel haben nichts anderes gemeint als ’50 Tricks um abzuhauen‘ und Elvis hatte seinerzeits doch einen ‚Windhund‘ beschrieben, oder?
Alle Rollen, ob Sachse, Franzose, Kölner oder Ruhri verkörpert Jinter Kaludrichkeit, der Fleisch gewordene Liebeskummer.