Desperado

Über Jinter

Die ganze Wahrheit und
nichts als die Wahrheit
über Jinter Kaludrichkeit

Jinter Kaludrichkeit privat: Ein Genussmensch. Foto © Bruni Martin

Eigentlich heißt er Friedrich, der Jinter. Und das einzig ostpreußische an ihm sind seine Großeltern mütterlicherseits. Aber geerbt hat er von ihnen das große Herz, seine innige Zuneigung zu anderen Menschen und den Genüssen, die das Leben lebenswert machen.

Singen – kann er nicht wirklich –

aber er tut’s trotzdem.

Und ebenso eigentlich sollte er mit seinen 69 Jahren seinen wohlverdienten Ruhestand genießen, aber: Es begab sich eines schönen Sommerabends als er mit einer guten Freundin eine Veranstaltung im Kölner Senftöpfchen beiwohnte, dass er seiner Begleiterin sagte: „Das sieht hier aus wie vor vierzig Jahren!“

Tanzen – kann er wie ein Flußpferd im Tütü –

aber er versucht es trotzdem.

Auf die Frage, woher er das denn wisse antwortete Friedrich: „Ich bin hier vor vierzig Jahren mal aufgetreten.“ Das war dann der Auslöser: Gute Freundinnen bohren dann nach und fragen unaufhörlich, warum man denn kein Programm mehr mache. Und Menschen mit ostpreußischem Erbgut können einer solchen Provokation nur schwer widerstehen. Wehe, wenn der Stachel erst gelöckt wurde! So entstand in Vorcoronazeiten ein Programm, dass erst im Jahr 2024 das Licht der Bühnenwelt erblickt.

Texten – kann er –

aber wie.

Ursprünglich war nur eine einmalige Veranstaltung für Freunde und Weggefährten geplant, aber wie dem häufig so ist – der Mensch denkt und die Nachfrage lenkt. Friedrich freut sich, dass weder seine Frau noch seine Töchter und auch nicht die Enkelkinder große Bedenken haben. Zumindest äußern sie sie nicht dazu in seiner Gegenwart.

Und trotzdem gibt es Leute –

die mögen, was er da treibt.

Zu seinen Plänen gefragt meint Friedrich schmunzelnd: „Nun, es ist Kleinkunst und für die Waldbühne oder das Olympiastadion wird wohl es nicht reichen. Und da wären ja auch noch neben den Kindern und Enkeln ein paar andere Hobbys.“ Friedrich arbeitet gerne mit Holz und, fast hätten wir es vergessen, er schreibt gerade an seinem Roman mit dem Titet: ‚Hotel Desperado – Deponie der abgelegten Männer‘.

Zufälle gibt es !

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Thema von Anders Norén